Ein authentischer Bericht von Stefan über einen Kurztrip in unsere Hauptstadt – zuerst ein wenig Story-Telling und dann im letzten Drittel ein klares Takeaway für euch: Kümmert euch um Google My Business!
Alles online
Es ist eigentlich ganz einfach: Du buchst für 3 Nächte ein kleines Interimszuhause in guter Lage, kommst mit dem ICE gut durch und landest dann wie geplant in Berlin.
Die Unterkunft war spannend, denn Fabio hat sein Klavierzimmer zum ersten Mal bei Airbnb vermietet. An mich. Und es kam, wie ich es erhofft hatte, so fühlte es sich an: Ich war drei Tage zu Besuch bei einem Bekannten eines Bekannten, der selbst nicht da war und mir seine Wohnung zur Verfügung gestellt hat.
In bester Lage zwischen den U-Bahn-Stationen Bülowstraße und Yorckstraße, jeweils nur wenige hundert Meter, schlafe ich mit Blick auf einen Konzertflügel, umgeben von Literatur, Kinderbüchern und einer Küchenzeile, die alles bietet, was man für ein paar Tage in Berlin braucht.
Es wirkt alles sehr heimelich und privat, ist es ja auch, und für uns zwei – ich bin mit einem Teenager hier – ist mehr als genug Platz.
Im Vergleich zu AirBnb in Zandvoort oder Paris, wo ich auch schon war, ist Fabios kleine Residenz gleichauf und das für einen sehr, sehr fairen Preis.
Wer Hotelservice und Hotel-Nicyness erwartet, muss in ein Hotel und dafür dann eben auch Hotel bezahlen. Ich war gefühlt bei einem Bekannten eines Bekannten zuhause, fast privat, da muss nicht jede Ecke glänzen.
Online hier gebucht: Airbnb
Noch einmal zurück
Angekommen waren wir am Berliner Hauptbahnhof, über Bielefeld und über Hannover. Und das gleich zweimal. Denn kurz bevor wir in den Hannoveraner Bahnhof einfahren konnten, kam es zum Halt außer Plan. Ein Flix-Zug hatte nämlich kurz vorher die Oberleitung zerstört und laut Durchsage war dadurch die Hälfte des Stromnetzes ausgefallen und nach ca. 60 Minuten zumindest wohl ein Gleis wieder befahrbar.
Es gibt da diese Displays im Zug und natürlich die App der Bahn, den DB Navigator und das Internet, aber einzig und allein die Durchsagen des Schaffners haben uns auf dem Laufenden gehalten. Online kamen wir an keine aktuellen Infos.
Nach wie gesagt 1 Stunde wechselte dann der Lokführer das Cockpit und ging durch den Zug an das andere Ende, um zurückzusetzen, zurück zu der einen Weiche wohl, die uns den Wechsel auf das eine befahrbare Gleich ermöglichen sollte. Und das passierte dann auch. Mit ca. 80 Minuten Verspätung ging es schließlich weiter.
Eine letzte Durchsage vom Schaffner: „Sorry Leute, nicht unsere Schuld, tut uns aber leid, für alle jetzt ein Freigetränk auf uns.“
Online hier gebucht: bahn.de
NICHT hier: flixtrain.de
Frühstück allein
Apropos oben erwähnter Teenager: Der schläft – wie stereotyp alle Teenager, außer die, die sich das von uns nicht nachsagen lassen wollen – bis in die Berliner Puppen. Das wäre halb so schlimm, wenn am Morgen nicht der Kaffeedurst am stärksten wäre und die Faulheit, diesen selbst zu kochen, ebenfalls.
Also lassen wir den Teenager doch einfach liegen und machen uns auf die Socken, nach einem urbanen Frühstück, das es hier doch wohl irgendwo geben sollte.
Nicht zum ersten Mal in Berlin aber zum ersten Mal in dieser Ecke fehlte es mir an bekannten Frühstücksadressen und damit komme ich zum eigentlichen Punkt, der mich bewogen hat, diesen Blogpost zu schreiben.
Ich öffne Google Maps und bekomme einiges an Gastronomie angezeigt, von Clubs über Restaurants über Kneipen und Cafés. Alles, was ich in Google Maps sehe – das weiß ich weil code-x – sind Einträge in Google My Business.
„Google My Business, ich brauche einen Kaffee!“
Stefan in Berlin
So lassen sich die Frühstücksangebote für mich in drei Kategorien einteilen:
⁃ Cafés, die keinen Eintrag in Google My Business haben und auf meinem Smartphone gar nicht erst erscheinen
⁃ Cafés, die einen automatischen Eintrag in Google My Business haben, der aber unvollständig und ggfs. inkorrekt ist
⁃ Cafés, die ihren Eintrag in Google My Business in die Hand genommen haben, und dort mit vernünftigen Bildern, Öffnungszeiten und Speisenkarte zu finden sind
Dazu kommen noch die Sterne, die Bewertungen der Gästinnen und Gäste, die schon einmal da oder dort waren. Wie zum Beispiel im Einstein Kaffee, das mir am Abend zuvor schon als chic und einladend ins Auge gefallen war; und irgendwie auch schonmal gehört.
Ich denke, da gehe ich hin. Denke ich nur. Denn die Bewertungen auf Google lassen mich befürchten, dass ich dort übermäßig viel Geld für einen plörrigen Kaffee bezahlen werde, während ich bemerkenswert unfreundlichen Service erlebe. Ich denke, da gehe ich nicht hin.
Ich klicke also noch ein wenig und finde bei Google Back & Snack, dieses Mal ein Café, dessen Bewertungen magnetisch wirken, Bewertungen, die sagen: Hier musst du mal hin. Es sind nur wenige hundert Meter.
Los geht’s, die paar Schritte. Vorbei am Einstein, das wenigstens online zu finden ist und einigen anderen bunten, einladenden Cafés, die mich auch hätten gewinnen können, wären sie auf Google zu finden gewesen; aber nun hatte ich mich ja schon entschieden, hatte mich gewinnen lassen.
Das Back & Snack an der Potsdamer Straße ist eine Bude, an der wäre ich immer vorbeigelaufen. Es sei denn, ein Coffee-ToGo oder ein trockenes Hörnchen hätten nicht mehr warten können. Zugegebenermaßen habe ich sogar kurz gezögert, denn ein gemütliches Frühstück in einem Berliner Café hatte ich mir vor meinem inneren Auge anders vorgestellt. Abgesehen davon, dass ich in meinen vorherigen Besuchen der Hauptstadt auch schon einige sehr überzeugende Cafés kennengelernt hatte. Aber nun war ich ja woanders.
Und ich hatte mich ja eigentlich schon entschieden. Rein da.
Ein wenig usselig, aber original, eine kleine Theke mit Backwaren und eine kleine Auswahl für Frühstücker. Und ein paar Tische drinnen wie draußen für Kunden wie mich, die Zeit mitbrachten. Ich bestellte Menemen, ein türkisches, vegetarisches Frühstück, das auf den Bildern sehr schmackhaft daherkam und alles hielt, was ich mir davon versprach.
Im Übrigen: Aufgrund meiner 5-Sterne-Rezension gibt’s davon jetzt ein Bild mehr auf Google.
5-Sterne für Back & Snack, Potsdamer Straße
Back & Snack, Potsdamer Straße auf Google Maps
Dank Google My Business hatte ich Back & Snack entdeckt und mich entschieden, bevor ich Fabios Wohnung verließ. Andere Cafés auf dem Weg dorthin konnten mich nicht mehr umstimmen und für sich gewinnen, das Einstein Kaffee habe ich aufgrund der Online-Rezensionen erst recht links liegen gelassen.
Das alles war gestern, denn heute war ich bereits zum zweiten Mal im Back & Snack.
Denn 5 Sterne bekommt man nicht von Google, die bekommt man von mehr als zufriedenen Kundinnen und Kunden und das Frühstück im Back & Snack ist gleichermaßen köstlich wie auch obendrein günstig, der Service ist freundlich und persönlich. Und das Ambiente? Tja, ein Hingucker ist das nicht, und es kommt eher dem Niveau eines Imbisses gleich als einer glattgeleckten Restaurantkette.
Aber es war sauber, es war warm und an beiden Tagen kam ich binnen Sekunden in Gespräche mit den vermutlichen Stammgästen, einem Pauker im Ruhestand, der die Welt nicht mehr verstehen wollte und einer kleinen Familie, die ihren Papa im Home-Office arbeiten lassen musste – auf dem Weg zum Spielplatz.
Das kann man vielleicht auch alles so haben, ganz ohne Internet.
Aber mich haben die als Kunden gewonnen. Dank Internet und Google My Business.
Und falls du mal in Berlin sein solltest, geh‘ nicht am Back & Snack vorbei. Auch wenn es nicht danach aussieht, es lohnt sich, dort eine Pause zu machen oder mehr.
Back & Snack, Potsdamer Straße auf Google Maps
PS: Ich muss jetzt aufhören, der Teenager ist wach.
PSS: Es gefällt uns echt gut bei Fabio. Wir kommen wieder.
Nice, mal die Unterkunft und das Back & Snack gespeichert.